Artikel von Dr. Till Florschütz, Psychotherapeut

Im Zusammenhang mit den Entwicklungen um die sog. Coronakrise wird in anthroposophischen Kontexten gelegentlich von einem Schwellenereignis gesprochen. Was ist damit gemeint? Wäre das dann etwas Gutes?
Die Schwelle meint die Grenze/den Übergang zwischen dieser Welt und einer vermeintlich jenseitigen, in Bezug auf den Todesmoment, in Bezug auf einen bewusst herbeigeübten Übertritt oder auch in Bezug auf ein unwillkürliches unerwartetes Ereignis, das uns unvermittelt hinter diese Grenze des sinnlich Wahrnehmbaren schauen lässt.
Wer sich um den anthroposophischen Schulungsweg bemüht, strebt „Schwellenerlebnisse“ in gewissem Sinne an. Jedenfalls kündigt „die Schwelle“ etwas hinter dieser Liegendes an, was wir möglicherweise kennen- und erkennen zu lernen bestrebt sind.
Autor: Dr. (der Musikwissenschaften im Fachbereich Musiktherapie) Till Florschütz ist als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Psychologischer Psychotherapeut und Diplom-Musiktherapeut tätig. Seine Praxis ist in Hamburg-Eißendorf. Dieser Artikel ist eine schriftliche Verfassung seines Vortrages, den er auf der Jahrestagung 2020 der Deutschen Gesellschaft für Anthroposophische Psychotherapie gehalten hatte.
Wäre es vor dem Hintergrund einer solchen Sichtweise möglicherweise eine haltbare These zu sagen: „Schwellerlebnisse gehören zur guten oder zur erfolgreichen menschlichen Entwicklung“?
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